März 28, 2019

Frühlingserwachen in Andalusien - "Pueblos Blancos" - Mijas - Spanien


(Werbung) … während sich bei uns noch die dicken Regenwolken mit der Sonne abwechseln und die Nächte teilweise sehr kalt sind, erwacht Spaniens Sonnenküste, die „Costa del sol“ mit ihren wärmenden Sonnenstrahlen. Zu dieser Zeit ist die Gegend besonders schön, da noch nicht die große Hitze des Sommers herrscht und sich relativ wenige Touristen in die verschlafenen Dörfer verirren. Unser Schiff ging in den frühen Morgenstunden in Málaga an Anker und so konnten wir mit einigen Frühaufstehern bereits morgens gegen 8 Uhr von Board gehen. Wir hatten uns wieder ein Auto reserviert und machten uns sofort über die A7 auf den Weg.


Der erste geplante Stopp an diesem Tag war eines der berühmten „weißen Dörfer“ - „Mijas“. Es gibt eine sogenannte „Route der Weißen Dörfer in Cadiz“ auch „Pueblos Blancos“ genannt, bei der man die zauberhaften Orte nacheinander besuchen kann. Wir hatten uns für den kleinen malerischen Ort Mijas entschieden, denn hier erinnert die besondere Architektur mehr als bei den anderen Orten an die Mauren. Der Ort liegt etwas 430 Meter über dem Meeresspiegel und nur ca. 30 km von Málaga entfernt.

Direkt im Ortskern trifft man als erstes auf das berühmte „burro-taxi“, also den Esel, auf dem ein Ritt Glück bringen soll. Er steht direkt neben der Touristeninformation, bei der man sich mit Karten und Stadtplänen eindecken kann. Die Esel sind hier auch allgegenwärtig. Es stehen neben Pferdekutschen auch echte Eseltaxis zur Verfügung, die wir aber nicht ausprobiert haben, da uns die kleinen Eselchen leid taten. Sie sind mit farbenfrohen Satteln und Kopfschmuck verziert, aber wir hätten sie viel lieber nur gestreichelt, statt mit ihnen zu fahren.


Wenige Schritte weiter ist der Ortskern kreisförmig angeordnet. Kleine Kinder spielen hier schon früh morgens Fußball und die alten Omas halten ihren ersten Plausch des Tages. Was auffällt sind die tollen Bodenmosaike und alten, knöchrigen Bäume rundherum.

Die Häuser sind terrassenförmig angeordnet und, wie der Name schon sagt, weiß. Die steilen, engen Straßen und magische Ausblicke, die man hier genießen kann, sind das Erbe der Mauren, die sieben Jahrhunderte lang über den Süden Spaniens herrschten.

Wir lieben es, den Einheimischen früh morgens zu zu schauen, wie sie langsam ihre Geschäftchen öffnen, die Kaffeebetreiber die Stühle und Tische heraus stellen und der Tag so langsam erwacht. Diese Stimmung genießen wir am liebsten mit dem ersten Espresso des Tages und lassen die Stimmung auf uns wirken…

Was einem sofort ins Auge sticht sind die im ganzen Dorf verteilten Blumentöpfe und blühenden Bougainvillea.

Der duftende Lavendel und Jasmin bilden hübsche Farbtupfer in der bezaubernden Szenerie und beim Spazieren gehen entdeckt man immer wieder reizvolle Ecken hinter den verwinkelten Gassen.

Die künstlerischen Galerien mit ihren bunten Schildern und Skulpturen bilden dazu einen zauberhaften Kontrast. Hier gibt es nichts großartig Spektakuläres zu entdecken, aber die malerische, ruhige und gemütliche Atmosphäre hilft unglaublich beim Entschleunigen und Ausruhen. Die Weißen Dörfer befinden sich generell auf einer Anhöhe, was Weiß im Kontrast zum blauen Himmel und den grünen Hügeln Andalusiens noch heller scheinen lässt.

Ein paar Schritte weiter kann man durch antike arabische Mauern und Gärten spazieren und die saftige Natur genießen. Und plötzlich steht man vor der „Kapelle der heiligen Felsjungfrau“ - „Ermita de la Virgen de la Peña“.

Die schöne, uralte Felskapelle sollte man sich unbedingt anschauen. Sie wurde 1548 von einem Einsiedlermönch namens Diego de Jesus direkt auf den Fels gebaut. Der Sage nach war er Maurer. Sein Sohn und dessen Cousin erblickten beim Spielen eine Taube, die auf dem Felsen saß. Der Vater schaute sich den Ort näher an und entdeckte, dass der Felsen innen hohl war. Er grub sich tief ins Innere und fand dort religiöse Gegenstände. Als ihm daraufhin auch noch die Jungfrau Maria erschien, forderte sie ihn auf, an genau dieser Stelle die Kapelle zu errichten. Diese Geschichte wird sich nunmehr seit 500 Jahren im Dorf erzählt. Jedes Jahr im Frühling wird der heiligen Maria mit einer feierlichen Prozession bedacht.

Direkt neben der Kapelle man einen fantastischen Überblick über das Mittelmeer, welcher bei klarem Wetter bis zum Rif-Gebirge Marokkos reicht. Rund um Mijas hat man zudem die Möglichkeit zu wandern, zahlreiche Routen sind ausgeschildert. Manchmal wird man an der antiken Mauer auch von Kletterern überrascht, die von außen das Dorf erklimmen. Des Weiteren verfügt der Ort über eine Stierkampfarena, die heute aber nur noch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Und wer sich für Schokolade bzw. Pralinen interessiert, findet im Ort das weltkleinste Schokoladenmuseum ("Mayan Monkey Mijas") und kann sich bei einem Kurs selbst an dieser Kunst versuchen.

Der kleine, malerische Ort hat uns sehr gut gefallen und ist einen Stopp auf alle Fälle wert. Hier hat man die Möglichkeit, Andalusien von seiner urtümlichen Seite kennen zu lernen, fernab vom großen Touristenstrom….
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