Da sich viele fragen ob so eine Reise auch für sie etwas wäre oder wie es eigentlich so darauf ist, möchte ich euch heute einen kleinen Einblick dazu geben.
Norwegian SPIRIT
Bereits zum vierten Mal waren wir dieses Jahr auf einem Schiff der amerikanischen Reederei „Norwegian Cruse Line“ zu Besuch.
Norwegian EPIC
Ihre imposante Größe verleiht einem beim ersten Anschauen wirklich Gänsehaut. Man kann die einzelnen Reisen über diverse Reisebüros buchen oder direkt auf der Homepage der Reederei.
Norwegian STAR
Oft hat man dort auch die Möglichkeit sogenannte „packages“ also zum Beispiel Cocktailpackete schon vorab für weniger Geld dazu zu buchen. Man bekommt genau so wie bei jeder organisierten Reise seine Unterlagen zugestellt. Wem es einfacher ist, der kann auch die Anreise zum Schiff – sprich von zu Hause bis zum Hafen vorher dazu buchen. Das ist meist aber unnötig teuer und ihr kommt besser, wenn ihr es euch selbst organisiert. Wir sind zwei mal ab Barcelona, ein mal ab Venedig und ein mal ab Miami abgefahren und es hat sich angeboten, vorher schon ein paar Tage vor Ort zu sein, um sich zu akklimatisieren, und um vor allem sicher zu gehen, nicht die Abfahrt des Schiffes zu verpassen, falls einmal ein Flug ausfällt. Wir kommen also immer mindestens 2 Tage vorher an, buchen uns in die jeweilige Stadt in ein Hotel und erkunden die Stadt.
Wenn man im Cruisehafen ankommt, stehen die großen Schiffe schon fein aufgereiht hintereinander. Denkt daran, euch eine kleine Tasche zusammen zu stellen, die alles beinhaltet, was ihr für die ersten paar Stunden an board benötigt, bis eure Koffer aufs Zimmer geliefert werden.
Also auch Medikamente und eine kleine Tasche zum Frisch machen.
Wir packen dort auch immer Badesachen, Sonnencreme, Sonnenbrillen und ein Handtuch hinein, denn die Pooldecks sind sofort geöffnet und bis alle Gäste an Board sind, hat man schon die Möglichkeit zu essen und natürlich auch die Pools und whirlpools zu benutzen. Die Koffer werden dann direkt auf die Kabine gebracht.
Und dann war der große Tag des Eincheckens gekommen. An die Koffer bitte unbedingt die Papieranhänger befestigen, die in den Reiseunterlagen mit geliefert werden. Auf ihnen steht schon eure spätere Kabinen Nummer, damit alles so schnell wie möglich dahin gebracht werden kann. Die netten Mitarbeiter noch vor der checkin Halle draußen nehmen sie euch ab und verladen sie direkt aufs Schiff. Ihr könnt dann ganz bequem in das cruisterminal hinein gehen. Das ist genau so wie ein Flughafen aufgebaut, mit vielen Schaltern die euch je nach Ankunftszeit abfertigen. Man zeigt dort seinen Reisepass, auch wird ein Foto gemacht, welches auf die Boardkarte gedruckt wird, die jeder Gast bekommt.
Die ist das Allerwichtigste für euren kompletten Schiffaufenthalt, denn damit kommt ihr vom Schiff runter und auch wieder drauf (Ausweisfunktion), könnt eure Kabinentür öffnen (also Schlüsselfunktion) und bezahlen. Daher wird beim einchecken eine Kreditkarte verlangt, die auf eurer Boardchipkarte hinterlegt wird. Nach der Reise wird euch dann der Betrag den ihr auf dem Schiff verbraucht habt von der Kreditkarte abgebucht. An Board gilt grundsätzlich bargeldloses Bezahlen, sprich ihr zeigt nur eure Boardkarte und alles wir darauf gebucht. Wer den Überblick behalten möchte, der kann sich an board am Infoschalter immer eine aktuelle Rechnung ausdrucken lassen um zu sehen, wie viel er an board schon bezahlt hat. Bestellt man zum Beispiel eine besondere Flasche Wein in einem Spezialitätenrestaurant, steht der Preis in der Speisekarte. Man bestellt und der Kellner bringt sie, legt die Rechnung dazu auf der der korrekte Preis aufgelistet ist und gibt seine Karte dazu, auf die bucht der Kellner den unterzeichneten Betrag.
In der Reise sind auch immer schon pro Tag bestimmte Summen enthalten, die man als „Service Entgeld“ also für die Trinkgelder automatisch am Ende der Reise abgezogen bekommt. Die Höhe variiert je nach Reederei, am besten infomiert ihr euch beim Einchecken, wie euer Anbieter das handhabt und wie hoch die Summe ist, die am Ende pro Tag und pro Person noch dazu kommt. Möchte man sich bei einem bestimmten Mitarbeiter/Kellner aber besonders bedanken, freuen sie sich natürlich auch über Bargeld, was man beim Verlassen des Restaurants oder der Bar einfach liegen lässt oder dem Kellner gibt.
Danach geht’s auch schon an board. Nette Mitarbeiter weisen den Weg und nach einem kurzen Gang ist man auch schon im Inneren des Schiffes.
Hier gibt man das erste mal seine boardkarte, läuft durch eine Sicherheitsschranke und die Tasche wird durch einen scanner geschickt.
Nach einer freundlichen Begrüßung mit kalten Getränken und warmen Handtüchern für die Hände ist man endgültig an board.
Jetzt heißt es staunen denn jedes Schiff ist anders konzipiert und einzigartig. Auch werden immer kostenlose Infoveranstaltungen angeboten, bei denen man teilnehmen kann um sich das Schiff zu Fuß erklären zu lassen.
Aber die Wegweiser findet man an jeder Treppe oder Fahrstuhl, man kann sich also kaum verirren.Die Mitte bildet immer ein riesiges Atrium mit der Infodesc, vielen Cafés und Bars.
Hier kann man auch in den nächsten Tagen seine Landausflüge planen, sich beraten lassen und buchen.
Der Service vor Ort ist beispiellos, es wird jedem Gast jeder noch so kleine Wunsch von den Augen abgelesen. Bei den Kabinen hat man die Möglichkeit zwischen Innenkabinen (ohne Fenster), Außenkabinen und Suiten mit Terrasse und Butler Service zu wählen.
Wir haben uns für eine Außenkabine entschieden und waren überrascht, wie geräumig alles war mit großem Balkon und Badezimmer, so dass man eigentlich das Gefühl hat, in einem normalen Hotel zu sein.
Jeder Kabine ist ein persönlicher Stuart zugeordnet, der sich um alles kümmert. Er kommt morgens und abends in die Kabine, macht alles sauber und richtet alles her, schlägt zum Beispiel abends die Betten auf, legt eine kleine Schokolade aufs Kissen und faltet für die Kinder aus Handtüchern lustige Tiere, die er dann entweder aufs Bett, ans Fenster oder die Decke drapiert
Gerade wenn es Mitarbeiter gibt, die so hart daran arbeiten dem Gast wirklich jeden Wunsch zu erfüllen, finden wir es gut uns dafür dankbar zu zeigen und bringen meist Pralinen mit, dazu eine Karte (auf englisch) und legen Geld dazu.
Während bei unserer ersten Reise an Bord der „EPIC“ 5800 Menschen an Bord waren, umfasst die „STAR“ 3400 Reisende und die SPIRIT ca. 3000.
Doch aufgrund der immensen Größe der Schiffe verteilt sich alles super und man hat keine Menschenaufläufe.
Durch die zahllosen Restaurants gibt es auch dort nie Drängelei.
Ein Großteil der Restaurants sind im Preis inbegriffen, zudem hat man immer die Möglichkeit, gegen ein Aufgeld Spezialrestaurants wie Z.B. Sushibars oder koreanische Gastronomie zu besuchen.
Und das Essen ist an Board wirklich grandios.
Je nach Schiff gibt es zahllose Bars, Diskotheken und Casinos. Nicht zu vergessen auch die endlosen Spa Möglichkeiten mit treatments, Friseur, Massagen und Nagelstudios.
Auch wer während seines Aufenthaltes fit bleiben möchte, hat auf dem Schiff jede Möglichkeit dazu. Große Fitnessstudios mit Blick aufs Meer und Kursstunden sind alle mit inbegriffen. Zudem hat man die Möglichkeit sich einen Personal Trainer zu buchen, der einen trainiert oder man nutzt die Joggingdecks die auf jedem Schiff zu finden sind um seine Runden an der frischen Luft zu drehen.
Auch hat man die Möglichkeit bei den Landausflügen sich für einen sportlichen Ausflug an zu melden, z.B. Mountainbiking oder walkingtouren. Ich bin mir sicher, hier findet jeder was ihm gefällt.
Für Kinder wird wahnsinnig viel geboten. Neben verschiedenen Kidsclubs je nach Alter (Babysitter Service, normalem Kids Club und extra Clubs für teenager) wo die Kinder jeden Tag hin können wenn sie möchten und wo professionelle Betreuer sich den ganzen Tag tolle Programme für sie ausdenken hat man auch die Möglichkeit, als Familie zusammen mit den Kindern etwas zu machen.
Jeden Abend bekommt man auf die Kabine eine Übersicht für den nächsten Tag, darauf steht die Wetteraussicht im nächsten Zielort, Informationen zum Reiseziel, was sich lohnt an zu schauen, Währung etc. und auch die Programme an board die während jeden Tages laufen.
So wird zu verschiedenen Zeitpunkten basteln, Theater spielen,
Spiele mit den Erwachsenen und alles andere angeboten, was das Kinderherz begehrt und was die Eltern mit den Kindern zusammen machen können.
Auch kommen oft Maskottchen vorbei, die verkleidet mit den Kindern zusammen spielen. Es gibt wirklich zu jeder Tages (und auch Nachtzeit) und für jede Altersklasse etwas zu machen.
Ob Tanzkurse, Pralinenherstellung, scrabble- und Bingoprogramme, lifecookingshows,
Modenschauen oder ein Blick ins technische Innere wie hier die Brücke des Schiffes für alle Interessierten.
Es gibt auch immer Termine bei dem man dem Captain und Offizieren Fragen stellen kann.
Man kann sich aber auch einfach mit einem guten Buch in einen Liegestuhl an board zurück ziehen und den einmaligen Blick über das endlose Meer genießen.Dann wird das Schiff wunderschön geschmückt und man bekommt z.B. in den verschiedenen Restaurants traditionelle Spezialitäten aus den unterschiedlichsten Ländern kredenzt. Bei uns fiel dieses Jahr nicht nur der Geburtstag von Kenoa sondern auch Ostern in den Zeitpunkt der Reise.
Je nach Länge der Reise werden auch Tage „on board“ dabei sein. Das bedeutet, dass das Schiff an diesem Tag nirgends anlegt sondern fährt.
Diese show auf der SPIRIT im März diesen Jahres wird uns für immer in Erinnerung bleiben. Sie war am letzten Abend der Reise und nachdem die Show beendet war, wurde unter Standing Ovations jedem Angestellte, ob Kapitän oder Tellerwäscher, unter tosendem Applaus für die grandiose Arbeit gedankt und gezeigt wie wichtig jeder Einzelne unabhängig vom Rang ist. Daran sieht man auch, welch bestes Beispiel so eine Schiffsreise ist für das zusammen Reisen und Arbeiten von über 80 Nationen - ein wahnsinniger Gänsehautmoment. Aber auch so war jeder Abend unvergesslich: Mal war die „Blue Man Group“ an board,
dann Spitzentenöre
oder auch Akrobaten. Man bekommt jeden Abend eine andere show der Superlative geboten. Diese werden immer 2 mal pro Abend angeboten, damit man sich die jeweils passende Zeit aussuchen kann. Familien mit Kindern gehen meist in die frühere, die anderen nach einem eleganten Abendessen zum späteren Zeitpunkt.
Oder man lässt den Abend im Sternenkino ausklingen.
Und nehmt euch bitte immer die Notfallnummer mit, die kann man anrufen falls man es doch nicht zur richtigen Zeit an board schafft oder etwas Unerwartetes passiert. Dann wartet die crew im besten Fall auf den letzten fehlenden Touristen wenn man kurz durchklingelt. Es sollten aber wirklich nicht mehr als wenige Minuten sein, sonst wird das Schiff ablegen :) Besonders aufpassen muss man dabei bei Gibraltar, wo sich viele Touristen verschätzen. Gibraltar ist ein britisches Überseegebiet und man hat gerade beim Rückweg "nach Spanien hinein" mittlerweile lange Grenzkontrollen und muss dann ja noch bis Málaga fahren und seinen Mietwagen betankt wieder abgeben um aufs Schiff zu kommen. Das kostet oft viel Zeit und lässt sich nicht genau vorher sagen. Diesen Ausflug also bitte nur über eine von Schiff organisierte Busfahrt und nicht auf eigene Faust planen, denn auf ganze Busse wird vom Schiff auf jeden Fall gewartet.
Tennis, Basketballplätze, Golfplätze, Bowlingbahnen und Minigolf sogar eine Go Kartbahn, je nach Schiff wird einfach jedem etwas geboten und man kann sich seinen Favoriten frei auswählen. Diese Attraktionen sind im Reisepreis mit inbegriffen.
Wenn ihr euch noch fragt, was ihr zum Anziehen einpacken sollt: Also wir nehmen immer sehr bequeme Schuhe und Sachen für die Tagesausflüge mit
(je nach Ziel auch gerne eine Regenjacke bzw. kleinen Schirm), dann Badesachen, Sportsachen und bequeme Sachen für das Schiff tagsüber, sowie etwas Elegantes für den Abend wenn man schön essen gehen will.
Die Herren sollten bitte für Abends immer lange Hosen wählen, da das eine der wenigen Vorschriften für bestimmte Restaurants in den Abendstunden ist.
Marocco
Um es zusammen zu fassen: So eine Kreuzfahrt ist, wie wir finden, absolut ideal für Familien mit kids, denn die Familie erlebt zusammen eine ganz besondere Zeit.
Marocco
In kurzer Zeit kann sie viele verschiedene Ziele sehen, in nur einer Woche in Casablanca marokanischen Tee trinken und am nächsten Tag auf den Kanarischen Inseln baden oder auf Madeira den höchsten Berg besteigen und unvergessliche Erinnerungen schaffen.
Madeira
Ganz besonders sind für uns aber auch immer die Momente der Ruhe bei Sonnenauf- oder Untergängen die man zusammen gekuschelt an Deck genießen kann oder die spannenden Einfahrten der großen Schiffe und das Dockingmanöver, was sich die meisten Besucher nicht entgehen lassen an zu schauen. Mehr geht wirklich nicht. Wer also die Möglichkeit hat, sollte sich einmal für so eine Art des Urlaubs entscheiden. Liebe Grüße, Eure Kessy
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