Dezember 27, 2016

Budapest – Zauber der Donau, ein Hauch von Sissy & die Burgbahn

Budapest ist immer eine Reise wert,
denn hier trifft imposante Architektur auf Kaffeehaus Charme und an vielen Stellen hat man das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben ist.
Ich bin seit frühester Kindheit mehrmals jährlich zu Besuch gewesen und habe auch selbst ein paar Jahre dort gelebt, und ich kann euch nur sagen, es gibt Dinge, die ändern sich einfach nicht – und das ist auch gut so.
Zum Beispiel die gute alte „kakaos csiga“ eine Kakao Schnecke auf die Hand, die man gerne zum Frühstück isst und der leckere Langos, eine Hefeteigfladen, der traditionell mit viel saurer Sahne und Käse bestreut gereicht wird. (Ein super Rezept findet ihr HIER)
Nicht zu vergessen die leckersten Palatschinken, hauchdünne Plinsen, auf verschiedenste Art befüllt. Aber das gute Essen ist nur die eine Seite. Die Ungarn lieben es, beisammen zu sitzen und ihre freie Zeit in einem der wunderschönen Caffees zu verbringen.
Besonders toll ist das Nachtleben – von modernen Diskos oder Partyschiffen auf der Donau bis hin zu urigen Studentenkneipen gibt es für jeden Geschmack eine tolle Auswahl. Ich persönlich liebe die kleinen Clubs, wo man neben leckeren Snacks Comedy oder Theater erleben kann und danach noch bis in die Morgenstunden tanzt. Und wenn dann die Sonne über der Donau erwacht, hat man einen umwerfenden Blick zum Parlament auf der Pest – Seite und der Burg auf der Buda - Seite.
Dieses Mal haben wir zuerst einen Ausflug zum Burgviertel , dem sogenannten „Vár negyed“ gemacht.  Demnächst wird der amtierende Ministerpräsident dort hin ziehen und es wird dafür viel umgebaut – aber der schönste Teil  des Burgviertels bleibt wie er ist – einfach zauberhaft und überwiegend im barocken Stil.  

Neben dem wirklich tollen Ausblick aufs Parlament gegenüber kann man die Fischerbastei („Halászbástya“) bestaunen, welche bei frisch verheirateten ein beliebtes Fotomotiv ist. Das fast schneeweiße Monument ist geprägt von super vielen kleinen Türmchen, die an die Zelte der Ungarn („Magyáren“) erinnern soll. Es stammt aus der Zeit zwischen 1895 und 1902 und ist an der Stelle der Burgmauer, wo früher der mittelalterliche Fischmarkt war, daher auch der Name.
Und die traumhaft schöne neogotische „Mátyás Kirche auch auf deutsch „Matthiaskirche bzw. Liebfrauenkirche“ genannt – ein Unesco Weltkulturerbe, welches von den Königen Ungarns auch als Krönungskirche verwendet wurde.  
So erfolgte dort auch unter anderem am 8. Juni 1867 die Krönung der uns unter dem Namen „Sissy“ bekannten Elisabeth mit  Kaiser Franz Joseph zu König und Königin von Ungarn.
Sie war zur Zeit der „K und K Monarchie“ eng mit Ungarn verwoben, lernte sogar die ungarische Sprache und hatte neben ungarischen Zofen auch viele weitere Bezugspunkte. Gegen ein kleines Eintrittsgeld kann man sie auch von innen besichtigen. Es ist alles wunderbar golden und eine Ausstellung bietet einen Überblick über die ungarische Krönungsgeschichte, eine der größten Orgeln des Landes und den traumhaften Altar.
Das Dach zieren typische original „Zsolnay Kacheln“, welche aus der größten ungarischen Porzellanmanufaktur aus der südlich gelegenen Stadt „Pécs“ stammen. Das Porzellan ist vergleichbar mit Meissner Porzellan und hat bis heute einen ungeheuren Wert.
Direkt vor der Kirche befindet sich die sogenannte „Dreifaltigkeitssäule“ ungarisch „Szentháromságszobor“ eine Kopie des im 2. Weltkrieg zerstörten Monuments, welches an die Pestepidemie im Jahre 1691 erinnern soll.
Unter der Burg befindet sich ein Höhlensystem. In Kriegszeiten wurde dieses immer wieder von der Bevölkerung als Schutz- und Lagerraum genutzt. Zu sehen sind hier unter anderem Reste alter Brunnenanlagen und ein alter Gefechtsstand aus dem Zweiten Weltkrieg. Gerade für Kinder spannend ist auch das im Berginneren gelagerte Labyrinth. Man wird durch verschlungene Wege geleitet und taucht hautnah in die Geschichte ein. Wie wäre es auch mit einem schaurig schönen Treffen mit Dracula? Noch mehr Informationen dazu findet ihr HIER. Es lohnt sich!
Nach so viel Geschichte ist es Zeit für einen leckerem Kaffee in einem der zahllosen Burg Cafés. Sie sind entweder dem alten Charme nachempfunden oder im moderne Bloggerdesgin, ich bin mir sicher, ihr werdet das für euch passende Plätzchen im Nu finden.

Den Weg nach unten haben wir mit der Standseilbahn der „Sikló“ bestritten. Sie war ursprünglich Dampfbetrieben und wurde im zweiten Weltkrieg leider zerstört und erst 1986 wieder aufgebaut.
Die Talstation befindet sich gegenüber der Széchenyi-Kettenbrücke auf dem Clark Ádám tér, die obere Station  am Szent György tér.
Der Höhenunterschied von 51 m ist in nur wenigen Minuten überbrückt und gerade bei Kindern sehr beliebt.


Direkt danach haben wir uns auf den Weg zum Parlament gemacht und den Abend auf dem Weihnachtsmarkt ausklingen lassen, aber dazu im nächsten Post mehr… 

liebe Grüße, Eure Kessy
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